An das letzte mal, wo ich auf den Breitenstein gegangen bin, kann ich mich noch sehr gut erinnern, weil ich damals mit einem Freund ein kleines Rennen hinauf veranstaltet hatte. Von Birkenstein aus hatte ich nur 66 Minuten bis zum Gipfel gebraucht. Heute, mehr als 15 Jahre älter und mehr als 15 kg schwerer, ging es mir nicht um Rekorde.
Um kurz nach 9 Uhr bin ich alleine losmarschiert. Der Forstweg ist unspektakulär und führt einen gemächlich in Richtung Kesselalm.
Schnee lag auf dieser Strecke kaum noch, ab der Kesselalm gab es allerdings noch reichlich davon. So führte der Aufstieg zur Hubertushütte doch noch überwiegend durch die weiße Pracht. Hinter der Hubertushütte lag der Schnee sogar noch ziemlich hoch und die Spur führte reichlich direkt nach oben. Da die Unterlage aber sehr griffig war, strengte der Aufstieg zwar ein bißchen an, war ansonsten aber absolut harmlos.
Am Gipfel, diesmal hatte ich für den Aufstieg 98 Minuten gebraucht, wehte ein frischer Wind. Um so überraschender war der Anblick eines älteren Herrn, der mit gutem Schritt in Richtung Gipfel marschierte und seinen Oberkörper unverhüllt präsentierte.
Daher empfing ihn auch ein anderer Gipfelbesucher mit den Worten: "Ja, was machst nachher du im Sommer?" Der Mann lachte und meinte, in seinem Alter würde man nicht mehr frieren. Er sei 74 Jahre alt." Na ja, wie heißt es so schön: Was dich nicht umbringt, macht dich nur härter!
Eine halbe Stunde bin ich etwa am Gipfel geblieben und dann noch durch den Schnee hinüber zum kleinen Gipfel gegangen, wo ich eine Weile alleine war.
Schließlich vertrieb mich dann aber nicht ein weiterer Gipfelbesucher, sondern der kalte Wind.
Der Abstieg verlief ohne besondere Ereignisse. Zu erwähnen wäre höchstens, daß ich zwei meiner mitgeführten Getränkeflaschen im Bach mit frischem Gebirgswasser füllte, womit ich dann später sowohl meiner Tochter als auch meinen Eltern eine kleine Freude haben machen können.
Noch viele Wanderer kamen mir auf dem Weg nach unten entgegen, die den schönen Tag nutzten, um ebenfalls dem Breitenstein einen Besuch abzustatten. Es hat sich gewiss auch für die gelohnt.